Hauspflege: Unterstützung aus Osteuropa

Mit einer Pflegekraft aus Osteuropa können alte und kranke Menschen länger zu Hause wohnen. Doch für eine legale Beschäftigung gibt es einiges zu beachten.

Wenn die körperlichen und geistigen Kräfte bei alten Menschen nachlassen, brauchen sie oft Hilfe und Betreuung rund um die Uhr. Das können Angehörige kaum leisten. Es bleibt nur der Umzug in ein Pflegeheim – oder die Beschäftigung von Helfern, die im Haushalt der pflegebedürftigen Person wohnen. Viele Agenturen haben sich inzwischen darauf spezialisiert, Pflegekräfte aus den osteuropäischen EU-Ländern an deutsche Haushalte zu vermitteln. Sie werben mit Betreuung „rund um die Uhr“.

Häufige Fallstricke

Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, eine Pflegekraft schwarz zu beschäftigen oder vermeintlich „selbstständige“ (de facto meist scheinselbstständige) Pflegerinnen anzuheuern – es drohen erhebliche Strafen. Doch auch die von Agenturen vermittelten Helferinnen aus Osteuropa sind keine Rundum-sorglos-Lösung:

  • Es handelt sich oft nicht um ausgebildete Pflegefachkräfte, sie dürfen keine medizinischen Aufgaben übernehmen
  • Die deutschen Arbeitsgesetze müssen z. B. im Hinblick auf Urlaub, Mindestlohn und Höchstarbeitszeiten eingehalten werden – von Pflege rund um die Uhr kann also keine Rede sein
  • Die Kosten sind auch bei dieser Pflegeform erheblich und können schnell 2.000 Euro im Monat betragen
  • Viele Agenturen zahlen den Pflegerinnen nur niedrige Löhne und bieten unfaire Arbeitsbedingungen

So kann es funktionieren

Allen Bedenken zum Trotz: Das Modell mit Hauspflege durch Kräfte aus Osteuropa kann funktionieren. Ihre Beschäftigung ist durch die EU-weite Arbeitnehmerfreizügigkeit grundsätzlich legal. Falls Sie auf eine private Vermittleragentur zurückgreifen, sollten Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen und prüfen, ob der Vermittler diese einhält. Optimale Kontrolle über die Rahmenbedingungen haben Sie, wenn Sie selbst eine Pflegekraft sozialversicherungspflichtig einstellen – zum Beispiel vermittelt durch die Agentur für Arbeit. Lassen Sie sich in jedem Fall beraten, bevor Sie sich für ein Pflegekonzept für Ihre Angehörigen entscheiden. Die regionalen Pflegestützpunkte helfen weiter.