Nach 44 Jahren bei der Sparkasse: Heute ist der letzte Arbeitstag von Ursula Auch

Als Ursula Auch bei der Sparkasse anfing, wurden die Zinsen noch per Hand ausgerechnet und eingetragen – natürlich in das rote Sparkassenbuch. Um Geld abzuheben, stand man an und wartete geduldig. „Automaten, Kontoauszugsdrucker – das gab es damals ja alles noch nicht“, erinnert sich die 63-Jährige. Was für den heutigen Bankkunden ein Albtraum sein könnte, war für sie „eine schöne Zeit“.

 

Wobei das auch für die ganzen 44 Jahre bei der Sparkasse Hamm gilt, wie sie sagt. Trotz der vielen Dinge, die es neu zu lernen ab. „Man muss immer bereit dafür sein“, ist ihr Credo, mit dem sie zahlreiche technische Neuerungen und Veränderungen in den Arbeitsabläufen gemeistert hat. „Schließlich ist der Service dadurch auch immer besser geworden.“
Als größten Einschnitt hat sie dabei ohnehin keine technische Veränderung, sondern die Einführung des Euro erlebt: „Was es da für einen Andrang gab, war wirklich unglaublich. Alle wollten das Starter-Kit“, erinnert sie sich mit einem Schmunzeln. Bei den Geschäftskunden hat Ursula Auch zwei – oft drei – Generationen betreut und „viele herzliche Situationen erlebt“. In weniger guter Erinnerung sind die Überfälle, die ihr leider nicht erspart blieben.

 

Ursula Auchs Sparkassen-Karriere erstreckt sich über Jahrzehnte, in denen sich auch für die Kunden fast alles verändert hat – nur das Gesicht hinter dem Schalter blieb gleich.
Das wird sich nach dem heutigen Freitag ändern. Dann ist nach 44 Jahren Sparkasse Schluss. Mit 63 geht Ursula Auch in den Ruhestand. „Ich werde sicher häufig meine Enkelkinder betreuen. Meine Tochter freut sich schon über die Unterstützung“, nennt sie eine der familiären „Anschlussbeschäftigungen“.

 

Der Abschied fällt ihr dennoch nicht leicht: „Ich denke, dass mir was fehlen wird. Ich fühle mich hier zuhause“. Den Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen will sie jedenfalls nicht abbrechen lassen. „Man kann als Rentnerin alle internen Veranstaltungen und Feiern wahrnehmen – und das werde ich auch tun“, ist sie sicher. Bei den Gedanken an den Abschied überwiegt derzeit die Wehmut – außer neulich: „Da bin ich durch die Schalterhalle gelaufen und habe zufällig gehört, wie eine Kundin zu einer anderen sagte: Schau mal, die Frau Auch gibt es ja immer noch! Da habe ich gedacht: So langsam wird es wohl mal Zeit.“