„Sehnsucht Finnland“: Sonderausstellung im Gustav-Lübcke-Museum

Paris, Stockholm und nun Hamm: Die renommierte Gösta Serlachius Kunststiftung aus Finnland gibt in wenigen Tagen ihr Deutschland-Debüt. Erstmals werden rund 70 hochkarätige Werke aus einer der größten und bekanntesten Privatsammlungen Finnlands hierzulande zu sehen sein. Anlass ist die Wiedereröffnung des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm, das sein Premieren-Jahr nach umfassender Renovierung mit der Neueinweihung aller Dauerausstellungsbereiche durch diese Sonderschau krönt. „Es freut uns sehr, dass es uns gelungen ist, ein so großes Konvolut bedeutender Werke nach Deutschland zu holen“, sagt die Hammer Museumsdirektorin Dr. Friederike Daugelat.

 

Im Mittelpunkt der Hammer Ausstellung, die vom 18. Oktober 2015 bis zum 20. März 2016 zu sehen sein wird, steht das sogenannte „Goldene Zeitalter“ finnischer Malerei, also die Zeit zwischen 1880 und 1920, und damit gleichzeitig der Aufbruch und die Hinwendung der skandinavischen Malerei zur Moderne. Die Stiftung der Sparkasse Hamm für Kunst- und Kulturpflege ist ein Sponsor der Ausstellung.

 

„Allgemein lässt sich ein wachsendes Interesse an nordischer Kunst wahrnehmen“, sagt Friederike Daugelat mit Blick auf einige der aktuellen Ausstellungstrends in Deutschland. „Man kann dort den zeitgenössischen Strömungen um 1900 wie dem Realismus, dem Impressionismus oder dem Symbolismus in ganz eigener Ausprägung begegnen.“ Dass die finnische Kunststiftung in dieser Epoche ihren Schwerpunkt hat, verdankt sie dem aufgeschlossenen Insdustriellen Gustaf Adolf Serlachius. Der Mäzen begann um 1900 damit, Kunst zu sammeln und war dabei sehr offen für die modernen Künstler seiner Zeit. Vor allem war er befreundet mit dem Maler, der heute als der finnische Nationalmaler gilt, Akseli Gallen-Kallela, so dass zahlreiche von dessen Bildern Eingang in die Sammlung fanden.

 

Rund 30 verschiedene Maler werden in der Ausstellung mit dem Titel „Sehnsucht Finnland – Skandinavische Meisterwerke um 1900“ vertreten sein. In Finnland und den nordischen Ländern sind diese Künstler größtenteils sehr bekannt und waren es zu ihren Lebzeiten auch in Deutschland. Viele Maler studierten um die Jahrhundertwende 1900 in Paris und knüpften dort internationale Kontakte, etwa zu Edvard Munch oder den Brücke-Künstlern, sie waren auf den Weltausstellungen sowie auf Präsentationen in ganz Europa vertreten.

 

Die Ausstellung „Sehnsucht Finnland“ wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet mit Konzerten, Vorträgen, Führungen, kulinarischen Angeboten oder Malaktionen.