Kunst-Dünger: Theaterstück zum Thema Flucht und Migration

Ein ganz besonderes Theaterstück ist am Mittwoch, 27. Juli, um 20 Uhr im Rahmen des Kunst-Düngers auf dem Marktplatz an der Pauluskirche zu sehen: „Wir treffen uns im Paradies“.

Nach tagelanger Irrfahrt kommt sie an: eine große Holzkiste, der sprachlose Gestalten mit grauen Masken entsteigen. Wo sind sie hier wohl gelandet? Ist dieses „Exil“ vielleicht meine ersehnte neue Heimat? „Asyl“ meine Hoffnung? Werde ich mich hier jemals sicher und angekommen fühlen, ein Zuhause finden?

Mittels Maskenspiel und Installation erzählen die Protagonisten in dieser theatralen Collage ihre Geschichten: von beschwerlicher Einwanderung und gefährlicher Flucht, von der Ankunft in einem fremden Land,  von ihren Ängsten und Träumen und der stillen Hoffnung auf ein neues Leben.

Sensibel und behutsam hat sich das Berliner Theatre Fragile der Thematik angenähert und für ihr Stück Menschen aus Hamm und Ahlen getroffen, die eine eigene Migrations- oder Fluchtgeschichte haben, und sie zum Mitspielen eingeladen. In gemeinsamen Gesprächen, Interviews und Maskenspiel-Workshops wurde eine choreographische Darstellung entwickelt, die die Anonymität der einzelnen Schicksale überwinden möchte, um ein aufschlussreiches Bild fern von der oft hitzigen wie entfremdeten Debatte zu schaffen. Am Ende des Stücks ist das Publikum eingeladen, den „unbekannten Gestalten“ bei einem gemeinsamen Mahl näher zu kommen.

Erstmalig haben die kommunalen Veranstalter der renommierten Kultursommerprogramme in Hamm, Ahlen, Unna und Schwerte in Zusammenarbeit mit dem Bürgerzentrum Schuhfabrik Ahlen, der Evangelischen Stadtteiljugendarbeit Hamm-Westen, Engagierten aus Unna und Schwerte ein eigenes gemeinsames Projekt – mit Unterstützung des Landes NRW – realisiert.

Unter der künstlerischen Leitung von Luzie Ackers und Marianne Cornil baut das Theatre Fragile Brücken zwischen Neuangekommenen und Alteingesessenen, zwischen Künstlern und Publikum, zwischen Ahlen und Hamm und zwischen Unna und Schwerte. Und es holt die Themen Flucht und Migration mit all den damit verbundenen Hoffnungen und Ängsten auf die öffentlichen Plätze unserer Städte.