Nachbarschaftsstreit: Wenn am Gartenzaun die Fetzen fliegen
Herüberhängende Äste, der Verlauf der Grundstücksgrenze, laute Grillpartys, spielende Kinder – laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Westfälischen Provinzial hatte bereits jeder dritte Deutsche mindestens einmal im Leben Streit mit den Nachbarn. Manchmal ist der Weg zum Anwalt unvermeidbar. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, die Situationen zu klären.
„Das Problem bei Nachbarschaftsstreits liegt häufig zusätzlich darin, dass sich die Parteien fast täglich begegnen“, berichtet Thomas Müller, Leiter der Sparkassen-Versicherungsabteilung in Hamm. „Das lässt den Streit immer wieder auflodern und kann das nachbarschaftliche Zusammenleben schließlich auch dauerhaft belasten, wenn die Angelegenheit nicht abschließend geklärt wird.“ Immer wieder lassen sich solche Konflikte dann nur über rechtliche Schritte lösen. „In einigen Fällen bietet sich aber auch eine Mediation mit Hilfe eines neutralen Konfliktlösers an“, weiß Müller.
Den meisten Zündstoff bringt Lärmbelästigung mit sich. Sie ist nach der YouGov-Umfrage Anlass für fast jeden zweiten Streit unter Nachbarn (42%). Aber auch blockierte Zufahrten (17%) bedeuten immer wieder Ärger. Viele Streitigkeiten spielen sich genau dort ab, wo das eigene Reich endet: In 14% der Streitfälle geht es um die Bepflanzung an der Grundstücksgrenze, die grenznahe Bebauung (10%) oder um den Verlauf der Grundstücksgrenze (10%). Aber auch über Haustiere, insbesondere Hunde, sowie die Müllentsorgung wird gestritten.
Jeder Sechste schaltet einen Anwalt ein
„Oft geht es nur um Lappalien, wie zum Beispiel dass der Nachbar den Baum nicht stutzen will, der auf das eigene Grundstück wuchert“, sagt Müller. Dennoch: Jeder sechste Befragte gab an, dass letztlich ein Anwalt hinzugezogen wurde. Aufgrund der gestiegenen Anwalts- und Gerichtskosten kann ein einfacher Streit unter Nachbarn zu einem großen finanziellen Risiko werden. Je nach Streitwert kann ein Gerichtsverfahren sehr schnell mehrere Tausend Euro kosten. Und wer ohne Rechtsschutz einen Rechtsstreit verliert, bleibt auf den Gerichtskosten und den Gebühren für den eigenen sowie den gegnerischen Anwalt sitzen. Sicherheit bietet hier eine Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein Haus- und Wohnungsrechtsschutz.
Zudem fand YouGov für die Provinzial heraus: Ein Streit kommt selten allein. Jeder zweite von jenen Befragten, die bereits Streit mit ihren Nachbarn hatten, berichtete von gleich mehreren Streitigkeiten. Hinzu kommt, dass sich bei fast jedem fünften Befragten der Streit mit dem Nachbarn nicht lösen ließ und der Konflikt weiter schwelt.
Mediation hilft, sich wieder zu vertragen
„Manche Streitfälle lassen sich aber auch ohne Anwalt lösen“, weiß Müller. Falls von den Konfliktparteien gewünscht, vermittelt die ÖRAG einen neutralen Konfliktlöser, einen sogenannten Mediator. Im Rahmen der Mediation wird eine Lösung für den Streit entwickelt, sodass sich beide Seiten wieder vertragen können und gar nicht erst vor Gericht landen. Ein guter Weg für Thomas Müller: „Denn immerhin muss man mit den Nachbarn noch eine ganze Weile in nächster Nähe zusammenleben – Eigenheimbesitzer vielleicht sogar ein Leben lang.“