Sparkasse Hamm unterstützt „Autofasten“
Die eigene Mobilität ist in diesen Tagen für viele Menschen ein wichtiges Thema. Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind wir gefordert, unsere Kontakte einzuschränken. Fahrten zu Freunden und Verwandten entfallen daher häufig. Zudem sind viele Menschen in Kurzarbeit oder Home-Office. Auch hier entfallen zahlreiche Wege des täglichen Lebens. Gleichzeitig sind Menschen, die sonst eher mit Bus und Bahn unterwegs sind, auf die Fahrt mit dem PKW umgestiegen, da ihnen die Nutzung überfüllten Züge und Busse zu riskant ist. Sie fällen damit eine bewusste Entscheidung, die für sie angesichts der Pandemie die Richtige ist. Für viele andere, ist der Griff zum Autoschlüssel bereits zum Automatismus geworden. Mit der gemeinsamen Aktion Autofasten rufen der Evangelische Kirchenkreis Hamm und das Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) seit 2014 dazu auf, sich in der Fastenzeit sich seiner eigenen Mobilität bewusst zu werden. Einfach mal das Auto stehen lassen und sich zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen und den PKW nur dann zu nutzen, wenn Alternativen nicht möglich sind. Unterstützt wird die Kampagne vom ADFC Hamm, der VCD-Ortsgruppe Hamm, der Sparkasse Hamm, dem Stadtplanungsamt, Schulklassen und etlichen katholischen Gemeinden.
Auch wenn bei vielen Menschen sofort das Stichwort „Radfahren“ kommt, handelt es sich nicht um eine „Fahrrad-Aktion“ betonen die Organisatoren. Es gehe auch nicht darum, den Autoverkehr per se zu verdammen, sondern sich zu überlegen, ob wirklich jede PKW-Fahrt notwendig ist. „Das kostet zunächst vielleicht Überwindung, ist aber nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die eigene Gesundheit. Probieren Sie es aus und wer weiß, vielleicht steigen sie dauerhaft auf umweltfreundliche Verkehrsmittel um?“ wirbt Stadtbaurat Andreas Mentz für das Autofasten. Schon wer sich entscheidet nur einige Wege mit Bus und Bahn oder aber zu Fuß zurückzulegen, hat etwas für sich und das Klima getan. Es wird daher dazu aufgerufen, den PKW möglichst häufig stehen zu lassen. Ein vollständiger PKW-Verzicht ist also keine Voraussetzung für die Teilnahme am Autofasten. Überrascht zeigten sich einige Teilnehmer aus den Vorjahren, wie häufig sie für Strecken unter drei Kilometern das Auto genutzt hätten. Einfach so aus Gewohnheit, berichten die Organisatoren. Gefreut haben sie sich aber auch über den Gewinn, den die Teilnehmer aus einer bewussten Mobilität gezogen haben. Dazu gehörten bei einigen Teilnehmern die bessere Fitness durch mehr Bewegung, bei anderen die niedrigeren Spritkosten oder nette Gespräche bei einer Busfahrt. Viele haben ihre Erfahrungen aus den sieben Wochen Fastenzeit dann auch in ihre spätere Mobilität übernommen.
Autofasten-Wettbewerb für Grundschulen
Aufgerufen am Autofasten teilzunehmen sind auch die Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen. So wird es am 2. März am Freiherr-vom-Steingymnasium eine ganz besondere Aktion zum Auftakt des Autofastens geben. Für Grundschulen wird in diesem Jahr zudem ein neuer Wettbewerb gestartet. Die Grundschule, die am meisten PKW-Kilometer einspart, gewinnt 500 Euro für ein Pflanzprojekt an der Schule. Das kann ein Baum sein, die Bienenwiese oder ein Hochbeet. Jeder Geh-, Fahrrad- oder ÖPNV-Kilometer ist in der Wertung. Die Aktion kann damit auch der Auftakt dazu sein, das hohe PKW-Aufkommen vor den Schulen zu reduzieren.
Jeder, der mal versuchen möchte in der Fastenzeit möglichst häufig auf die Fahrt mit dem PKW zu verzichten, kann hieran teilnehmen. Auch wer kein eigenes Auto besitzt darf mitmachen, ist er doch das beste Beispiel dafür, dass es auch ohne PKW geht.
Autofasten – auch zugunsten von Brunnen in Kamerun
Dank Spender und Sponsoren profitieren auch weitere Klimaschutzprojekte vom Autofasten – so auch 2022. Ein Grundstock steht bereits, da die Sparkasse Hamm für jede geradelten Kilometer 1 Cent spendet, der maximale Förderbetrag beträgt 1.500 Euro. Unterstützt wird damit in diesem Jahr Brunnenprojekt in Kamerun. So kann der Klimaschutzgedanke in Hamm auch einen positiven Nutzen im globalen Süden haben. Der Hammer Förderverein „Watoto wa jua – Kinder der Sonne e.V.“ engagiert sich seit 2008 ehrenamtlich in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Der aus Westtünnen stammende Mathis Biermann ist hier insbesondere im Bereich Brunnenbau aktiv und hat bereits mehrere Projekte in Uganda und Kamerun realisiert. Der durch den Klimawandel verschärften Wasserknappheit soll so ein Stück weit entgegen-gewirkt werden. Für das nächste Projekt sammelt er aktuell Spenden – es geht wieder um den Zugang zu sauberem Wasser in der krisengebeutelten anglophonen Region Kameruns.
Anmeldungen sind ab sofort unter www.autofasten-hamm.de möglich. Unter dieser Adresse finden Interessierte weitere Informationen. Auch Menschen, die aus gesundheitlichen oder anderen persönlichen Gründen nur einen kürzeren Zeitraum teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen mitzumachen. Wer sich nicht online beteiligen kann oder möchte, kann im FUgE-Weltladen in der Oststraße 13 während der Öffnungszeiten auch ein schriftliches Anmeldeformular abholen oder einfach eine Postkarte mit Kontaktdaten im Weltladen hinterlassen. Ein Autofastenkalender in welchem ebenfalls „gefastete Kilometer“ eingetragen werden können, ist ab sofort ebenfalls kostenfrei im Weltladen erhältlich.