Sparkasse Hamm unterstützt Aktion „Autofasten“ mit 1.500 Euro

Was hat Mobilität in Hamm mit einer gesicherten Wasserversorgung für Menschen in Kamerun zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten Blick wurde der Bau eines Brunnens im krisengeschüttelten anglophonen Teil Kameruns auch durch den Verzicht auf private PKW-Kilometer während der Fastenzeit ermöglicht.

Der Hammer Förderverein „Watoto wa jua – Kinder der Sonne e.V.“ engagiert sich seit 2008 ehrenamtlich in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Der aus Westtünnen stammende Mathis Biermann ist hier insbesondere im Bereich Brunnenbau aktiv. Unterstützung fand er nun auch durch das Autofasten.

Wie bereits in den Vorjahren engagierte sich die Sparkasse Hamm durch eine großzügige Spende, die jeden geradelten oder zu Fuß gegangenen Autofasten-Kilometer mit einem Cent aufwiegt. Auf diesem Wege konnten in der Vergangenheit bereits einige Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte, sowohl in Hamm, aber auch in Ländern in Südamerika, Afrika und Asien ermöglicht werden. So wurden Solarlampen und Fahrräder für Schüler angeschafft und nun auch das zweite Wasserprojekt unterstützt.

„Das Thema Nachhaltigkeit steht bei uns ganz oben auf der Agenda. Wir unterstützen deshalb gerne das Autofasten und freuen uns über die wieder mal vielen zurückgelegten Kilometer per Rad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV. Auch unsere Mitarbeiter gehen hier mit gutem Beispiel voran und nutzen die Alternativen zum Auto immer häufiger“, sagt Torsten Cremer, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Hamm. Die Sparkasse unterstützt – bis zu 150.000 Kilometer – jeden eingesparten Pkw-Kilometer mit 1 Cent, so dass nun wieder 1.500 Euro auf das Konto des FUgE für die gute Sache fließen.

Ermöglicht wird die Umsetzung des Projekts auch durch weitere private Spenden. Biermann informierte nun über die Verwendung dieser Spenden.

Fließendes Wasser ist für uns eine Selbstverständlichkeit, nicht so jedoch für Menschen in Krisenregionen. So leben in Kamerun auch viele Menschen, die durch den Konflikt in Kamerun innerhalb des Landes ihre Heimat verlassen mussten. So auch in Bibunde, Idenau. Der Aufbau einer Wasserinfrastruktur ist hier für das Überleben der Menschen enorm wichtig. In enger Zusammenarbeit mit dem lokalen Council (die politische Verwaltung des Dorfes) wurde beschlossen, einen alten Wassertank zu restaurieren, einen neuen Tiefbrunnen zu bohren, zu motorisieren und das Wasser an fünf verschiedenen öffentlichen Stellen im Dorf verfügbar zu machen. Bereits im Januar des Jahres 2022 gab es die ersten Kontaktaufnahmen, der Vereinsvorstand vereinbarte mit dem Council ein sogenanntes Memorandum of Understanding (MoU), in dem die Verantwortlichkeiten und der Eigenbeitrag der lokalen Autoritäten fest definiert und schriftlich besiegelt wurde. „Hierzu muss man wissen, dass ein Großteil der gebauten Tiefbrunnen nach wenigen Jahren bereits wieder defekt ist, da für Wartung und Betrieb kein entsprechendes Knowhow, Werkzeug oder Geld zur Verfügung steht. Oft fehlt es auch an Ownership und klarer Verantwortung“, so Mathis Biermann. Mit dem Vorgehen, die Dorfverwaltung von Anfang an in den Bau miteinzubeziehen und dies auch zu verschriftlichen, möchte der Verein von vornherein einem Missmanagement vorbeugen und klare Verantwortlichkeiten für den Erhalt der Wasserversorgung schaffen.

Die Aktion „Autofasten“ liegt schon einige Monate zurück und doch hat sie noch immer positive Auswirkungen. So führte die bewusste Mobilität in der Fastenzeit dazu, dass einige Teilnehmer*innen noch immer ihre Wege häufiger zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurück legen. Das ist gut für das eigene Portemonnaie, die Umwelt und das Klima. Insgesamt nahmen 396 Hammenser*innen teil. 268.000 PKW-Kilometer damit rund 38 Tonnen CO₂-Emissionen wurden durch die Teilnehmer eingespart. Dabei übersteigen die zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegten 183.970 km bereits die Gesamtleistung der Vorjahre. Ebenfalls kräftig zugelegt hat die Nutzung des ÖPNV mit über 83.000 Kilometern.