Sicherheits- und Versicherungstipps: Das ist bei Mini-Photovoltaik-Anlagen wichtig

Sicherheits- und Versicherungstipps: Das ist bei Mini-Photovoltaik-Anlagen wichtig

Strom selbst und nachhaltig erzeugen: Das klingt nach einer cleveren Lösung, um steigende Energiekosten zumindest teilweise abzufedern. Zum Beispiel durch steckerfertige Photovoltaik-Anlagen – auch Mini-PV-Anlagen oder „Balkonkraftwerke“ genannt auf dem Balkon, Schuppen- oder Carportdach. „Für einen sicheren Betrieb und im Hinblick auf den nötigen Versicherungsschutz gilt es bei diesen Mini-Kraftwerken einiges zu beachten“, sagt Thomas Müller, Leiter der Versicherungsabteilung bei der Sparkasse in Hamm.

Die so genannten „steckerfertigen“ Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Watt ähneln technisch den herkömmlichen Photovoltaikanlagen, die in der Regel auf dem Dach installiert werden. Die Mini-PV-Anlagen sind jedoch weniger komplex und verfügen über eine deutlich geringere Leistung. Das Interesse an diesen kompakten Anlagen steigt rapide. „Noch gibt es keine gültige Produktnorm für das Komplettsystem einer Mini-Photovoltaik-Anlage. Umso wichtiger ist es, hier nicht leichtsinnig vorzugehen“, sagt Müller.

Ein Komplettsystem besteht aus einem Photovoltaik-Modul, einem Microwechselrichter, Verkabelung und Montagematerial. Zum Teil werden Einzelkomponenten verkauft oder Installationspakete von Händlern zusammengestellt. „Bei der Einzelvariante besteht die Möglichkeit, dass die einzelnen Komponenten nicht miteinander kompatibel sind“, weiß Müller. So ist bei den Steckverbindern darauf zu achten, dass nur Geräte des gleichen Herstellers miteinander verbunden werden. „Es geht hier um eine sichere elektrische Verbindung und darum, dass sich Steckverbindungen nicht übermäßig erwärmen und ein Schwelbrand entsteht.“

Die Provinzial empfiehlt aus Sicherheitsgründen, beim Kauf auf geprüfte Komplettsysteme zurückzugreifen.  „Wer Anlagen aus Einzelkomponenten selbst zusammenstellt, wird zum Hersteller der Anlage, ist für deren Sicherheit verantwortlich und haftbar bei Folgeschäden“, führt Müller weiter aus.

Eine Mini-Photovoltaik-Anlage darf in Eigenleistung nur über eine Energiesteckvorrichtung angeschlossen werden. „In der Regel gibt es diese in den Gebäuden noch nicht. Daher muss eine bestehende Steckdose von einer Elektrofachkraft ausgetauscht oder neu installiert werden. Vorher ist zu überprüfen, ob der Stromkreis für die Einspeisung geeignet ist“, so Thomas Müller. Auch ist auf die Standsicherheit auf dem Balkon und eine ordnungsgemäße Befestigung zu achten, die Module sollten nur dort angebracht werden, wo kein brennbares Material in der Nähe ist. „Wir empfehlen Mietern auf jeden Fall vor der Montage mit ihrem Vermieter zu klären, an welcher Stelle eine Mini-PV-Anlage sicher angebracht werden kann“, so Müller.

Welche Versicherungen sind relevant?

Versicherungsschutz über Hausratversicherung:

Für Mini-PV-Anlagen bis 600 Watt besteht im Rahmen der Hausratversicherung der Provinzial Versicherungsschutz für die Gefahren Feuer und Leitungswasser.

Versicherungsschutz über Wohngebäudeversicherung:

Ist die Mini-PV-Anlage fachgerecht fest mit dem Gebäude verbunden und soll der Versicherungsschutz, der über die Hausratversicherung besteht, erweitert werden, kann diese auch über die Wohngebäudeversicherung der Provinzial abgesichert werden. Dieses kann in Abstimmung mit dem Vermieter ebenso für eine vom Mieter angeschaffte Anlage erfolgen.

Versicherungsschutz über Privathaftpflichtversicherung:

Schäden, die einem Dritten durch die Mini-PV-Anlage entstehen (z.B. durch das Herunterfallen) sind über die Privathaftpflichtversicherung abgesichert.

„Wer plant eine Mini-Photovoltaik-Anlage zu installieren, dem empfehlen wir vor dem Kauf und für die Montage die Einbindung einer Elektrofachkraft. Zudem empfehlen wir eine individuelle Beratung rund um den Versicherungsschutz durch den betreuenden Versicherungsexperten“, so Thomas Müller.

Für Fragen: Thomas Müller, Leiter S-Versicherungsabteilung Telefon: 02381-1030